Aktuell
Juni 2024: Gartenarbeit
Schüler:innen bei der Gartenarbeit im Haus 197. Mit grosser Sorgfalt und Freude wurden zwei grosse Hochbeete gebaut und bepflanzt. Es entstand eine wunderbare neue Kräuterspirale. Verschiedene kleine Plätze im Garten wurden mit den Kindern bearbeitet und Blumen gesät. Die Kinder und die Betreuung waren mit Begeisterung dabei - die Blumen wachsen.
April 2024: Bericht von "Freie Interkulturelle Waldorfschule Mannheim"
Besuch aus Rumänien Mitte April 2024
Am Sonntag sind sechs Schüler*innen der achten Klasse der Waldorfschule Rosia/Rumänien bei uns eingetroffen. Insgesamt hat die Klasse zehn Schüler*innen. Ihre Lehrerin Johanna Reber, die aus der Schweiz stammt und seit zehn Jahren an der Schule in Rosia arbeitet, berichtete uns im Gespräch von ihrer Arbeit.
Die Waldorfschule in Rosia beschult ausschliesslich Roma-Kinder. Romas werden in Rumänien diskriminiert, sie werden beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgefordert hinten zu sitzen, Erwachsene werden geduzt und wesentlich öfter kontrolliert als andere Rumänen. Johanna Reber sagt ihren Schülerinnen und Schülern, dass sie dreimal besser sein müssen, als andere Rumänen, um etwas erreichen zu können.
Die Schule hat 120 Schülerinnen und Schüler in acht Klassen. Nach acht Schuljahren besteht die Möglichkeit auf das Gymnasium zu wechseln, um dort in einer dualen Schulbildung einen höheren Abschluss zu erlangen. Allerdings schaffen diesen Sprung immer nur 2-3 der Jugendlichen, da die Eltern ihre Kinder dafür nicht genügend motivieren. Wer eine 10-jährige Schulbildung hat, bekommt später einfacher Arbeitsverträge oder auch den
Führerschein. Jugendliche, die die Schule mit 16 verlassen, gehen bis sie 18 sind meist auf Baustellen arbeiten, um zum Familienunterhalt beizutragen.
Eine Klassenfahrt wie sie Johanna Reber mit Ihren Achtklässlern unternommen hat, unterliegt in Rumänien grossen formalen Hürden. So muss sie zunächst vom Inspektorat genehmigt werden. Ausserdem müssen beide Elternteile zum Notar fahren und einwilligen, dass ihr Kind mitfahren darf. Da manche Elternteile im Ausland arbeiten, war diese Formalität nicht allen möglich und es konnten nur sechs der zehn mitfahren.
Keiner der Jugendlichen war bisher im Ausland, ist je Zug oder Strassenbahn gefahren. Hier bei uns arbeiten sie vormittags in unserem Schulgarten. Johanna Reber ist das ganz wichtig: die 11. Klasse der Waldorfschule München-Schwabing kommt jedes Jahr nach Rosia, um ihr Sozialpraktikum dort zu absolvieren und der Schule zu helfen. Da findet sie es wichtig auch
anderen etwas zu geben. Und da könnte man schon auch mal was tun, was man sonst nicht unbedingt mag.
Am Nachmittag sind dann Ausflüge angesagt. Am Montag war die Reisegruppe auf dem Fernmeldeturm und in der Stadt. Der Luisenpark, das Technikmuseum und Heidelberg stehen ausserdem noch auf dem Plan.
Besuch bei 197 Rosia Social - wöchentliches Treffen der Omas: